Far Cry 5 gehört zu der Gattung der Open-World-Spiele. Das sind Games in denen der Spieler eine digitale Welt frei erkundet. Dabei wird nicht vorgegeben, welche Aufgabe wann erfüllt werden muss. Auch bei der Erledigung von Aufgaben gibt es häufig mehrere verschiedene Herangehensweisen. Der Titel ist der fünfte Ableger einer beliebten Spiele-Serie von Herausgeber Ubisoft. Erhältlich ist Far Cry 5 seit dem 27. März für die PlayStation 4, die Xbox One und den PC. Der Preis liegt bei der Standard-Version bei rund 60 Euro.
In Far Cry 5 verschlägt es den Spieler in das fiktive Gebiet Hope County in Montana. Dort gibt es einen bewaffneten, religiösen Kult, der immer weiter wächst und nicht nur die dortigen Bewohner bedroht. Bei dem Versuch den Sekten-Anführer Joseph Seed fassen, wird die Einsatztruppe des Spielers getötet oder gefangen genommen. Der Protagonist muss nun eine Rebellion organisieren, um die Sekte zu stürzen, die Bewohner von Hope County zu befreien und seine Truppe zu retten.
Die Mitglieder der Sekte namens Eden’s Gate sind in Militär-Uniformen gekleidet und agieren mit Granaten, Rauchbomben, Flammenwerfern und jeder erdenklichen Form von Schusswaffen. Sie versuchen den Protagonisten zu töten und auf dem Weg durch das Spiel tötet der Protagonist selbst hunderte von ihnen. Erwachsene Spieler schaffen es, die digitalen Herausforderer nur als Aufgaben zu sehen. Es ist dann nicht mehr als ein Dosenwerfen auf dem örtlichen Jahrmarkt. Für zartbesaitete stellt die zahlenmäßige Unterlegenheit in Verbindung mit „menschlichen“ Gegnern eine deutliche Drucksituation dar.
Die Welt von Far Cry 5 ist brutal. Sieht man sich in der Spielwelt um, erblickt man mehr als Seen zum Angeln oder Wälder zum Jagen. Man wird mit allerhand brutalen Einzelheiten konfrontiert. Verbrannte Leichen, Menschen, die für Schussübungen an Pfählen befestigt sind und eingesperrte Tiere sind ein Teil des Repertoires. So wird verdeutlicht, dass die Bösen auch wirklich böse sind und die digitale Welt gut auf sie verzichten kann. Es wird also eine klare Linie gezogen. Die Welt wird zusätzlich nur von Erwachsenen bewohnt, die entweder zum kampffähigen Widerstand gehören oder selbst Sekten-Anhänger sind. Wir bekommen also keine Kinder und keine „normalen“ Familien zu Gesicht. Mit Gegnern gehen wir jedoch nicht zimperlich um. Es ist möglich Gegner in die Luft zu sprengen oder sie zu erschießen. Dabei spritzt auch Blut. Niedergestreckte Gegner plündert man für Munition und andere Hilfsmittel aus.
Auch in Far Cry 5 muss sich der Kult finanzieren und setzt auf den Anbau von Drogen. Diese dienen auch dazu Gegner gefügig zu machen und sorgen durch das Spielen mit der Wahrnehmung unter Drogeneinfluss für eine Art Simulation. Ebenfalls angesprochen wird die Herstellung von Sprengstoff, Zerstörung von Gräbern oder das Ausüben von Druck auf die Bevölkerung inklusive der Folter und Propaganda.
Natürlich gibt es die Möglichkeit auf dieses Spiel-Design mit Ablehnung zu reagieren und sich zu fragen, warum die Entwickler so weit gehen. Dies ist sicherlich nicht nur deshalb, weil Spieler im Vergleich zum Vorgänger immer mehr erwarten. Eine Begründung dafür ist auch der Aspekt der Gesellschaftskritik. Nicht umsonst hat Ubisoft eine ländliche Region in den USA gewählt. Aktuelle Ereignisse werden bis ins Absurde gesteigert uns sollen auf diese Weise erwachsene Gamer zum Diskurs anregen. Das ändert natürlich nichts an der Sache, dass wir Far Cry 5 für jeden Minderjährigen kategorisch ausschließen.
Far Cry 5 trägt das USK 18-Siegel zu Recht. Eltern und Verwandte sollten davon absehen es ihren Kindern früher zur Verfügung zu stellen. Sollte das Kind bereits mit dem Spielen begonnen haben oder von Klassenkameraden vom Spiel erfahren haben, empfehlen wir das Gespräch. Far Cry 5 ist, wie unserem Test zu entnehmen zwar ein aktuelles Spiel, aber längst nicht das beste seiner Art. Wir sind uns sicher, dass wir für jeden eine passende Alternative finden.
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